25 Jahre j.b.music

Jürgen Bruchs "j.b.music" hat schon hunderte CD's produziert - seine Künstler sind Chöre, Bläser und Instrumentalisten!
„Musikproduzent” steht auf der Visitenkarte. Das klingt nach Stars und Sternchen, Glamour und Party. Doch davon ist Jürgen Bruch meilenweit entfernt. Seine Stars sind Chöre. Und davon gibt es im Siegerland und Umgebung ja jede Menge. Chorsänger, Streicher, Blechbläser – sie bilden den Kosmos des Dahlbruchers. Er ist einer von ihnen und hat sein Hobby zum Beruf gemacht . Seit 1977 singt er selbst im Männerchor „Germania” Kredenbach. Ende der achtziger Jahre kam er auf die Idee, selbst mal ein Konzert des eigenen Vereines aufzunehmen. „Wir hatten in den Jahren zuvor schon öfter schlechte Erfahrungen mit ansässigen Tonstudios gemacht und ich war der Meinung, es besser machen zu können.”
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Konstrukteurs-Job an den Nagel gehängt
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Gesagt, getan. „Bei einem Blick auf die heute verwendete Aufnahmetechnik würde man über die damaligen Aufnahmegeräte nur abfällig lächeln”, gesteht Bruch. 1992 hob er dann eine Firma aus der Taufe - „j.b.music” war geboren. Seit fünfundzwanzig Jahren nun betreibt er das Geschäft hauptberuflich. Seinen Job – Konstrukteur im Stahlbau – hing er an den Nagel. Mittlerweile sind es über 100 eigene CD-Produktionen geworden. Ganz abgesehen von hunderten Kleinserien, die er für Chöre produziert hat. Ab 2001 ist noch ein Musik- und Notenverlag als zweites Standbein hinzugekommen, ausserdem ist Jürgen Bruch Mitglied der GEMA und im VERBAND UNABHÄNGIGER MUSIKUNTERNEHMEN E.V. (VUT).

Chöre sind sein Hauptkundenstamm geblieben: „Ich habe mich schon damals auf Chormusik, klassische Instrumentalmusik und Blasmusik spezialisiert”, erklärt Jürgen Bruch. Er sah sich im Vorteil gegenüber seinen Kollegen. „Ich singe selbst in einem Chor und weiß genau, wie ein Chor gut klingen sollte auf einer CD.” Selbstbewusst hat er das vor zwanzig Jahren auch in den Firmennamen aufgenommen: „Wenn's klingen soll - j.b.music”. Die Chöre ruft er natürlich nicht zu sich ins Studio. „Das würde sich nicht rechnen”, betont der Produzent. Schließlich müssten die Chöre für mehrere Tage ins Siegerland kommen und auch hier übernachten. Von dem Platzbedarf für Dutzende Sänger im Studio ganz zu schweigen. Die würde er auch nicht im entferntesten in sein Studio bekommen, welches er sich unter dem Dach seines Hauses eingerichtet hat. „Das Haus ist noch aus der Zeit, als man sich noch keine Gedanken über einen Dachausbau gemacht hat”, verweist Bruch auf die extrem steil und schmal ausgefallene Treppe. Doch der Sänger sieht es - wie fast alles - von der positiven Seite: „Diebe hätten hier echte Probleme, die Ausrüstung rauszuschleppen.” Doch schleppen - das muss JB immer. Mit seiner mobilen Aufnahmetechnik fährt er durch die ganze Republik. Und manchmal noch weiter. Zum Beispiel 2005 wollte er mit Prof. Viktor Romanko eine neue CD produzieren - gemeinsam mit Sinfonie- und Balalaikaorchester. „Die Orchester nach Deutschland zu holen, hätte das Budget gesprengt”, erklärt der 59-Jährige. Also fanden die Aufnahmen in Jekaterinenburg statt. Mit Mischpult, Festplattenrecorder und etlichen Mikrofonen flog Bruch nach Russland. Die Einreise war kein Problem. Aber bei der Ausreise stellte sich der russische Zoll quer.
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Ein musikalisches Mädchen für Alles
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„Ich konnte kein Russisch. Und noch weniger konnte ich den Zöllnern erklären, was ich mit den Geräten in den Koffern gemacht hatte.” Daher sei die Leibesvisite auch recht umfangreich ausgefallen. „Ich musste einiges ablegen”, kann der Dahlbrucher heute darüber schmunzeln. Geholfen hätten letztendlich die Papiere des deutschen Zolls. „Und einige ältere CDs von Prof. Romanko, die ich wohlwollend an die Zöllner verteilt habe.”

Bruch ist „Mädchen für Alles”: Tontechniker, künstlerischer Produzent, Webmaster und Musikverleger. Außerdem betreibt er einen CD Internet Shop und einen Noten Webshop, macht die Fotos für CD's, betreut die Internetseiten des Chorverbandes Siegerland und vieler Vereine und ist auch ehrenamtlich als Redakteur und Moderator für die wöchentliche Internetradiosendung "ImTakt - das Chormagazin" zuständig, die er vor vier Jahren ins Leben gerufen hat. Den Chören, Musikgruppen und Musikvereinen steht er bei vielen Produktionen - viel zu oft fast schon zum Selbstkostenpreis -hilfreich zur Seite. Für sie konnte er manche Aufnahme retten. Notfalls eben mit dem „Hall der Gnade”.

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